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13.11.2025 | Abgeordnetenbüro Gießübel/HW

Klartext zur Integration in Unterfranken:

MdL Martina Gießübel begrüßte Ahmad Mansour in ihrem Stimmkreis

 

Bei einer Veranstaltung der CSU-Kreisverbände Schweinfurt Stadt und Land traf Ahmad Mansour, einer der profiliertesten Experten für Prävention von Islamismus und Antisemitismus in Deutschland, auf zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kommunen. Eingeladen worden war Mansour, um „Probleme und Herausforderungen mit deutlicher Sprache“ zu benennen – und er lieferte zur Freude der mehr als 150 Zuhörerinnen und Zuhörer.

Mansour, der selbst eine erfolgreiche Migrationsgeschichte vorweist, erinnerte daran, dass Integration gelingen kann und in Deutschland millionenfach gelingt. Zugleich warnte er vor einer „Sprachlosigkeit“ in zentralen Debatten: „Extreme political correctness und der Wunsch nach dauerhafter Harmonie helfen nicht weiter. Zur Demokratie gehört auch immer der Streit um den richtigen Weg“, sagte er. Integration setze Respekt vor dem demokratischen Rechtsstaat, seinen Institutionen und den Menschen, die sie repräsentieren, voraus. Wer unsere Werte verachte oder die Religion über das Grundgesetz stelle, habe in Deutschland „keinen Grund zu leben“. Es dürfe nicht sein, dass eine Minderheit nicht integrierter Flüchtlinge den Ruf der Mehrheit der Migranten beschädige.

Unterstützung erhielt Mansour vom Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Hoffmann. Integration bedeute „Eingliederung in die aufnehmende Gesellschaft – nicht die Erfindung einer neuen“. Politik könne Probleme nur lösen, wenn sie offen ausspreche, was ist. Hoffmann kritisierte, eine „links-grüne Minderheit“ habe die Migrationsdebatte in der Vergangenheit tabuisiert und den Diskurs vergiftet. Die aktuelle Bundesregierung sei dabei, Fehler zu korrigieren – etwa mit dem Aus für die „Turbo-Einbürgerung“ und einer konsequenteren Umsetzung von Abschiebungen. Asyl sei „ein Bleiberecht auf Zeit“, Rückführungen – auch nach Syrien – müssten möglich werden, wo dies verantwortbar sei. Der Bürgergeldbezug von derzeit rund 500.000 Syrerinnen und Syrern löse eine Gerechtigkeitsdebatte aus, „die auch viele gut integrierte Migranten führen“.

Die Landratskandidatin für den Landkreis Schweinfurt, Gabriele Jakob, lenkte den Blick auf regionale Folgen: Das Ankerzentrum verursache erhebliche Herausforderungen für die Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden. Allerdings seien die sinkenden Zahlen vor Ort spürbar. Sehr gute Erfahrung habe man in den örtlichen Geschäften mit den sog. Benimmlotsen gemacht, Bewohner des Ankerzentrums, die entsprechende Sprachkenntnisse haben und im Falle von schwierigen Situationen deeskalierend wirken. „Mittlerweile bestehen gute Drähte zwischen Ankerleitung, Polizei und Gemeinden, die in Problemsituationen schnell Abhilfe schaffen“, so die 2. Bürgermeisterin der Gemeinde Euerbach. 

Der Schweinfurter Oberbürgermeisterkandidat Oliver Schulte beschrieb die Lage vor Ort: Die Euphorie von 2015 sei verflogen, geblieben seien hohe Anforderungen – etwa an Lehrkräfte. Positiv bewertete er das städtische Projekt der Stadthelfer mit teilweise eigener Migrationserfahrung, die im öffentlichen Raum Respekt, Rücksicht und friedliches Zusammenleben fördern und als Vorbilder Brücken bauen. Wichtig sei, dass man die Probleme offen anspricht und eine ehrliche Debatte über das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger führt.

Die Landtagsabgeordnete Martina Gießübel, die Mansour in ihren Stimmkreis eingeladen hatte, betonte zum Abschluss, dass der Abend gezeigt habe, wie wichtig es sei, sich mit deutlichen Worten und ohne Sprechverbote mit den Folgen von Migration den Herausforderungen von Integration auseinanderzusetzen. Das politische Ziel sei eine klare, lösungsorientierte Integrationspolitik, die Erfolge sichtbar mache, Probleme nicht verschweige und Kommunen praktisch unterstütze. Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber sprach sich in der von ihrer moderierten Podiumsdiskussion auch für einen klaren Kurs in der Migrationspolitik aus, damit Integration gelingen kann.